Long time no see...

... oder "Immer wieder freitags" oder "Neues aus der Taxizentrale" oder.... Okay, lassen wir das.

Frei nach Fr. Dr. R und Hr. Dr. S: 

"Gibts dennn nix zu essen zu Hause? Fett biste ja nicht geworden. Bei uns würd man sagen "Wenn´s Schwein nich essen will, wirds halt notgeschlachtet!" " 

"Wenn sich hier jetzt schon die Patienten zwischen den Wäschwagen verstecken, kann die Sprechstunde ja noch ewig dauern. Ist ja wie bei der Schnitzeljagd hier. Nur der Gewinn, der ist öfter mal scheiße!"

Ja so ist das freitags in der onkologischen Sprechstunde, zwischen Schnitzeljagd und Schweineschlachten. 

Trotz der vielen verschiedenen Schicksale, von denen einige ganz sicher keinen guten Ausgang mehr finden werden, gibt es doch immer wieder etwas zu lachen. Wie auch sonst sollte das auszuhalten sein? Für Arzt und Patient?!

Einen Taxifahrer gilt es hier wohl auch besonders zu erwähnen. Es ist wirklich erstaunlich wie viel ein einzelner Mensch innerhalbt von 40 Minuten reden kann. Ein Mann wohlbemerkt, keine Frau, um das Vorurteil mal gleich im Keim zu ersticken. Ich weiß von seiner Ex-Frau, die wohl schlimm eifersüchtig war, von mindestens zwei anderen Verhehrerinnen, von denen er aber natürlich nix wissen will, weil die alten Wunden noch nicht verheilt sind. Ich kenne seine Diät, ich weiß, dass er diesen Sommer einen Magenbypass bekommt und noch nicht klar ist, ob seine Krankenkasse die Kosten übernimmt. Über ihm in der Wohnung wohnt seine Schwester, die umsorgt ihn zur Zeit ein bisschen. So eine reine Männerwirtschaft, die kann ja nicht lange gut gehen. Ich kenne seinen Dienstplan bis 2030 (???), seinen Wohnort und seinen beruflichen Werdegang. Den Rest hab ich vergessen. Nach geschätzten 15 Mnuten hab ich auf Durchzug geschaltet. Aber hey, er wäre der perfekte Kandidat für Speed-Dating. So viele (unnütze) Informationen in so kurzer Zeit... Wow.
Eigentlich dachte ich immer, dass Taxifahrer sich die emotional-verbalen Ergüsse ihrer Fahrgäste anhören müssen. Dass es auch umgekehrt der Fall sein kann, das weiß ich jetzt.
Dann nehm ich doch lieber wieder die Andrea Berg CD.

Die kleine Anna-Mila ist inzwischen schon fast 3 Monate alt (Ach du liebe Güte, wo ist die Zeit geblieben???) und entwickelt sich ganz toll.